Digitalisierung, soziale Klasse und Corona – Berufliche Ungleichheiten in der Organisation des pandemiebedingten Homeoffice

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https://doi.org/10.48693/215
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Titel: Digitalisierung, soziale Klasse und Corona – Berufliche Ungleichheiten in der Organisation des pandemiebedingten Homeoffice
Autor(en): Holst, Hajo
Niehoff, Steffen
Zusammenfassung: Zusammenfassung: Als Beitrag zur Forschung über Ungleichheiten in der Digitalisierung von Arbeit beschäftigt sich der Artikel mit dem pandemiebedingten Homeoffice. Mit Hilfe des Klassenansatzes von Daniel Oesch wird untersucht, welchen Einfluss die berufliche Position auf die Organisation des digital ermöglichten ortsflexiblen Arbeitens in der Corona-Krise hat. Dabei zeigt sich, dass die Klassenlage nicht nur wesentlich den Zugang zum Homeoffice und das Ausmaß des Arbeitens von zu Hause bestimmt. Die berufliche Position hat – trotz der relativ engen technologischen Basis des pandemiebedingten Homeoffice – auch starken Einfluss auf die arbeitspolitische Qualität. Zum einen sind die unteren Klassen beim Thema Homeoffice mehrfach unterprivilegiert: Beschäftigte in Ausbildungsberufen und Anlerntätigkeiten haben in der Pandemie deutlich seltener die Möglichkeit, von zu Hause zu arbeiten, und wenn sie doch die Gelegenheit haben, verbringen sie weniger Zeit im Homeoffice und die arbeitspolitischen Bedingungen sind schlechter. Zum anderen finden sich auch deutliche horizontale Differenzen. Die administrativen Berufe haben höhere Chancen, in der Pandemie im Homeoffice zu landen, dort größere Zeitanteile zu verbringen und unter angemessenen arbeitspolitischen Bedingungen zu arbeiten. Empirisch basiert der Beitrag auf qualitativen Interviews (n=35) und einem Survey, an dem sich im Frühjahr 2021 und 2022 über 10.000 abhängig Beschäftigte beteiligten. Abstract: Contributing to the research on inequalities in the digitization of work, this article focuses on the pandemic home office. Using Daniel Oesch's class approach, it examines the influence of the occupational position on the organization of the digitally enabled home office during the Corona crisis. It is shown that class position not only determines access to the home office and the extent to which people work from home. Class location also – despite the relatively narrow technological basis of pandemic home office - also has a strong influence on labor policy quality. On the one hand, the lower classes are multiply underprivileged when it comes to home office: Workers in apprenticeship and semiskilled jobs are significantly less likely to have the opportunity to work from home during the pandemic, and when they do have the opportunity, they spend less time in the home office and work-policy conditions are worse. On the other hand, we also find significant horizontal class differences. Administrative occupations have higher odds of ending up in the home office during the pandemic, spending larger shares of time there, and working under appropriate labor policy conditions. Empirically, the paper is based on qualitative interviews (n=35) and a survey in which more than 10,000 dependent employees participated in spring 2021 and 2022.
Bibliografische Angaben: PREPRINT
URL: https://doi.org/10.48693/215
https://osnadocs.ub.uni-osnabrueck.de/handle/ds-202212067874
Schlagworte: Corona-Pandemie; Homeoffice; Digitalisierung; Ungleichheit
Erscheinungsdatum: 6-Dez-2022
Lizenzbezeichnung: Attribution 3.0 Germany
URL der Lizenz: http://creativecommons.org/licenses/by/3.0/de/
Publikationstyp: Einzelbeitrag in einer wissenschaftlichen Zeitschrift [article]
Enthalten in den Sammlungen:FB01 - Hochschulschriften

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