Energie-Geopolitik

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https://doi.org/10.48693/384
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Titel: Energie-Geopolitik
Autor(en): Saalbach, Klaus
Zusammenfassung: Für die Energiesicherheit und -geopolitik steht die Kontrolle von Energiereserven und -ressourcen, von Transportwegen und kritischen Produktionsschritten im Fokus. Dieses Arbeitspapier bietet eine Einführung in die Energiegeopolitik und analysiert die Kontrolle von Energiereserven und -ressourcen, von Transportwegen und kritischen Produktionsschritten und die aktuellen geopolitischen Themen. Wenn die Nationalstaaten ihre gegenwärtigen Politikkonzepte unverändert umsetzen, werden Öl, Kohle und Gas auch weiterhin die globale Energieproduktion dominieren. Der Nahe Osten wird seine Position als wichtiger Ölproduzent behalten, das Jahr 2030 wird definitiv nicht die Zeit „nach dem Öl“ sein. Die Kernenergie hält einen kleinen, aber stabilen Anteil. Die erneuerbare Energieerzeugung wird von 74 auf 116 Exajoule steigen, im Jahr 2030 aber immer noch einen kleinen Anteil der Gesamtproduktion von 673 Exajoule ausmachen. Die Energieversorgung kann die Nachfrage auch in Zukunft decken, d.h., es wird keine „Energiekrise“ geben. Dies schließt vorübergehende Versorgungskrisen nicht aus (z.B. die russischen Gasbeschränkungen im Jahr 2022). Durch Dekarbonisierungsmaßnahmen können die Kohlendioxid (CO2)-emissionen stabilisiert, aber nicht verringert werden (es gibt auch weitere CO2-Emissionsquellen, beispielsweise die Landwirtschaft). Die Dekarbonisierung soll vor allem durch den Ersatz fossiler Energie durch Strom aus anderen Quellen erfolgen. Der Einsatz erneuerbarer Energien zur Stromerzeugung nimmt zu und wird im Jahr 2030 bereits nahe am Volumen der fossilen Brennstoffe liegen. Doch während der Anteil der fossilen Brennstoffe (Öl, Gas, Kohle) am globalen Energiemix abnehmen wird, wird selbst für das Jahr 2050 immer noch ein Anteil von 60% erwartet. Im Vergleich zu dem hier verwendeten moderaten Szenario gibt es in der Literatur ambitionierte Alternativszenarien basierend auf den Klimazielen von Paris 2015, in denen erneuerbare Energien bis 2050 alle anderen Energieformen größtenteils ersetzen werden; die Staaten haben jedoch bereits jetzt Schwierigkeiten mit der Energietransformation und den Klimazielen. Das Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) stellte beispielsweise fest, dass trotz Fortschritten Anpassungslücken bestehen, die bei den derzeitigen Umsetzungsraten weiter zunehmen werden. Die Weltorganisation für Meteorologie (WMO) geht davon aus, dass die globale Erwärmung bereits zwischen 2023 und 2027 mit einer Wahrscheinlichkeit von 66% die Marke von 1,5°C erreichen wird und nicht erst im Jahr 2050. Die Energiewende vollzieht sich nicht überall auf der Welt mit der gleichen Geschwindigkeit und Intensität. Die erneuerbaren Energien könnten die Lücken nicht schließen, wenn auf fossile Brennstoffe verzichtet würde. Aufgrund der Bevölkerungs- und Wirtschaftsgröße war eine Führungsrolle Chinas in vielen Energiesektoren zu erwarten, doch seine überproportionale Kontrolle über die Märkte für erneuerbare Ressourcen sowie seltene Erden und kritische Mineralien zeigt, dass die Hinwendung zu erneuerbaren und sauberen Energien für die westlichen Staaten neue Abhängigkeiten und Kapitaltransfers schafft. Geopolitische Themen sind der stetig wachsende Einfluss Chinas und der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit SOZ in Zentralasien, die europäische Abhängigkeit von russischem Gas, die nun eine massive Transformation zu Energiequellen wie Flüssiggas (LNG) erfordert, und der intensive Wettbewerb zwischen den USA und China insbesondere in der Golf- und MENA-Region.
Bibliografische Angaben: Universität Osnabrück, FB 01, Geostrategy and Geoplitics, 2023.
URL: https://doi.org/10.48693/384
https://osnadocs.ub.uni-osnabrueck.de/handle/ds-202308119595
Schlagworte: Energie; Geopolitik; Dekarbonisierung; Erneuerbare Energien
Erscheinungsdatum: 11-Aug-2023
Lizenzbezeichnung: Attribution 3.0 Germany
URL der Lizenz: http://creativecommons.org/licenses/by/3.0/de/
Publikationstyp: Arbeitspapier [WorkingPaper]
Enthalten in den Sammlungen:FB01 - Hochschulschriften

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