Chinas Grenzkonflikte

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https://doi.org/10.48693/394
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Titel: Chinas Grenzkonflikte
Autor(en): Saalbach, Klaus
Zusammenfassung: Im August 2023 veröffentlichte China eine neue offizielle Karte, die Gebietsansprüche und eine 10 Striche-Linie um das Südchinesische Meer bis östlich von Taiwan darstellte. Während fast alle Ansprüche bereits in den vergangenen Jahrzehnten formuliert wurden, aktualisierte die Karte den aktuellen Stand kurz vor den Treffen der ASEAN-Gruppe und der G-20 im Jahr 2023. China präsentiert historische Argumente und betont, dass der größte Teil seines beanspruchten Territoriums unter ausländischem und imperialistischem Druck in unfairen Verträgen verloren ging, als China nicht in der Lage war, sie anzufechten. Auf diese Ansprüche reagieren die Nachbarstaaten mit rechtlichen Argumenten, d.h. unter Berufung auf die international anerkannten Grenzen und das Seerechtsübereinkommen der Vereinten Nationen (UNCLOS). In dem als Südchinesischem Meer bekannten Gebiet konnte China einige Ansprüche durch Siedlungen und militärische Präsenz auf umstrittenen Inseln durchsetzen. In diesem Arbeitspapier werden die Gebietsansprüche, die Argumente und der aktuelle Stand dargestellt. Weltweit versuchen die Vereinten Nationen, die internen Beziehungen mit einer internationalen, regelbasierten Weltordnung friedlich und stabil zu halten. Das Grenzsystem von 1945 sollte respektiert werden und Grenzen sollten nur geändert werden, wenn beide Staaten sich darauf einigen, während einseitige oder erzwungene Grenzänderungen nicht akzeptiert würden. Auch die Nachfolgestaaten der Sowjetunion und Jugoslawiens orientierten sich an den früheren inneren Verwaltungsgrenzen. Dennoch wurden Versuche, Grenzen gewaltsam neu zu ziehen, nach 1945 in vielen Situationen fortgesetzt und waren teilweise sogar erfolgreich, wie in diesem Arbeitspapier gezeigt werden soll. Die Vereinten Nationen stellten einen weltweiten Trend zum Vertragsausstieg und -rückgang fest. Unabhängig von UN-Resolutionen haben die Vereinigten Staaten die Annexion der Golanhöhen durch Israel im Jahr 1981 im Jahr 2019 und die Annexion der Westsahara durch Marokko im Jahr 1975 im Jahr 2020 rechtlich anerkannt, was auch von Israel im Jahr 2023 zur Stärkung strategisch wichtiger Verbündeter anerkannt wurde. Zu den Taktiken zur Ausweitung der territorialen Kontrolle gehören Grauzonenoperationen, die Salamitaktik, „Talk and Take“-Strategien, aber auch Überraschungsangriffe und Besetzungen. Im Südchinesischen Meer arbeiten China und andere Länder an künstlichen Inseln und Militäranlagen. In Zukunft könnten nicht mehr Argumente, sondern die Fähigkeit, die physische und militärische Kontrolle über ein Territorium zu erlangen und aufrechtzuerhalten, über Grenzstreitigkeiten entscheiden.
Bibliografische Angaben: Working Paper. Universität Osnabrück, Fachbereich 1 - Kultur- und Sozialwissenschaften, Institut für Sozialwissenschaften, Osnabrück 2023.
URL: https://doi.org/10.48693/394
https://osnadocs.ub.uni-osnabrueck.de/handle/ds-202309139696
Schlagworte: Geopolitik; Grenzkonflikte; Südchinesisches Meer; UNCLOS
Erscheinungsdatum: 13-Sep-2023
Lizenzbezeichnung: Attribution 3.0 Germany
URL der Lizenz: http://creativecommons.org/licenses/by/3.0/de/
Publikationstyp: Arbeitspapier [WorkingPaper]
Enthalten in den Sammlungen:FB01 - Hochschulschriften

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