„The Digital Nurse“ Soziale Teilhabe älterer Menschen durch digitales, vernetzendes Bildungsmanagement

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https://doi.org/10.48693/529
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Titel: „The Digital Nurse“ Soziale Teilhabe älterer Menschen durch digitales, vernetzendes Bildungsmanagement
Sonstige Titel: "The Digital Nurse" Social participation of older adults through digital, connective education management
Autor(en): Haupeltshofer, Anna
ORCID des Autors: https://orcid.org/0000-0002-1030-6033
Erstgutachter: Prof. Dr. Hartmut Remmers
Zweitgutachter: Prof. Dr. Rosa Mazzola
Zusammenfassung: Hintergrund. Durch den demografischen Wandel ergeben sich zwei große Herausforderungen für den Pflegebereich: ein altersbedingt zunehmender Versorgungsbedarf und ein demografie- und versorgungsbedingt nicht zureichend zu deckender Fachkräfte-bedarf. Als Lösungsmöglichkeit bieten sich soziotechnische Arrangements zur Optimierung komplexer Versorgungsangebote an. Voruntersuchungen in der Projektregion Grafschaft Bentheim/ südliches Emsland zufolge muss jedoch von einer zum Teil sehr eingeschränkten Technikkompetenz und Bereitschaft der Zielgruppe ältere Menschen ausgegangen werden. Ziel dieser Arbeit ist es, die spezifischen Bedürfnisse und Wünsche potenzieller Nutzer*innen zu erfahren, um ein gesundheits- und technikbezogenes Bildungsmanagement für ältere Menschen (65 Jahre und älter) daran auszurichten und zu konzipieren. Der Fokus liegt zudem auf der Identifizierung potenzieller Bildungskonzepte sowie auf den Kompetenzen von Pflegefachpersonen in Technikaneignungsprozessen älterer Menschen. Methodik. Studie I. Um die Binnenperspektive der Bürger*innen in Bezug auf ihre gesund-heits- und technikbezogenen Unterstützungsbedürfnisse und -anforderungen zu erheben, wurden drei Workshops konzipiert. Die Ergebnisse wurden in einem iterativen Diskussions-prozess mit Expert*innen des regionalen Sozial- und Gesundheitswesens zur Erarbeitung von Lösungsmöglichkeiten weiterentwickelt. Studie II. Mittels eines Scoping Reviews wurde der internationale Forschungsgegenstand Nursing informatics in Bezug auf „Bildungsprogramme für ältere Menschen“ erhoben. Die Daten wurden anhand eines „deskriptiv-analytischen“ Ansatzes betrachtet. Um zu eruieren, welche Erfahrungen ältere Menschen mit (modernen IuK-) Technologien machen bzw. gemacht haben, von welchen Vorstellungen von Technik sie sich leiten lassen und welche Technikbereitschaft sie zeigen, wurden in Studie III elf episodische Interviews geführt. Die Daten wurden einer qualitativen Inhaltsanalyse nach Flick (1996) unterzogen. Abschließend wurde in Studie IV anhand eines fiktiven Anwendungs-szenarios das Bildungsmanagement „Digital Nurse“ unter Einbezug einer gesundheits-bezogenen mobilen App Anwendung simuliert. Ergebnisse. Die Ergebnisse der Studie I zeigen, dass ein hoher Informationsbedarf in Bezug auf Nutzen und Handhabung von Technik besteht. Die Studienteilnehmer*innen haben einen pragmatischen Zugang zu Technik, nehmen diese im Kontext von Gesundheit als unterstüt-zend wahr und sind offen dafür, Technik im Umfang ihrer individuellen Bedarfe zu nutzen. Die Befragten wünschen sich Beratungsangebote, eine Übersicht der regionalen Gesundheitsein-richtungen und Informationen zur Gesundheitsförderung sowie gesundheitsbezogenen Techniknutzung. Studie II belegt, Nursing informatics Pflegeexpert*innen können in der digitalen Transformation eine Schlüsselrolle einnehmen. So wurden maßgebliche (potenzielle) Kompetenzen in Technikaneignungsprozessen älterer Menschen in Hinblick auf die Förderung der eHealth-Kompetenz exploriert. Die Ergebnisse der Studie III lassen einen persönlichen Zugewinn an Handlungsmöglichkeiten durch Techniknutzung erkennen. Die Lernvoraussetzungen und Lerndispositionen sind im Hinblick auf Prozesse der Technikaneignung hochgradig individuell. Soziale Konstruktionspro-zesse und das Verständnis von Technik beeinflussen die Lernwege und sind damit Bedingun-gen für erfolgreiches Lernen. Für die Konzeptentwicklung ist deutlich geworden, dass ältere Menschen eine Sensibilisierung und langsame Heranführung an Technik benötigen, um Ängste abzubauen. Ideen für Unterstützungsmaßnahmen können insbesondere aus den Inhalten der Subkategorien „Aneignungs- und Nutzungsstrategien“, „Erfahrungen mit dem Umgang“ und „Folgen der Technikverwendung“ hergeleitet werden. Aus den Ergebnissen der Studie IV lässt sich ableiten, dass die soziotechnischen Herausfor-derungen bereits aus den Forschungsdisziplinen heraus unterschiedlich beschrieben und gewertet werden und es notwendig ist, Anlaufstellen zu schaffen, um den Zugang zu Technik zu erleichtern und Komplexität zu reduzieren. Fazit. Basierend auf diesen Ergebnissen wurde ein von der Berufsgruppe Pflege gesteuertes Bildungsmanagement, die „Digital Nurse“ entworfen. Bei der Heranführung älterer Menschen an Technik sollten die individuelle Versorgungssituation und biografische Aspekte berücksichtigt werden. Die Aspekte individueller Technikaneignungsgeschichten älterer Menschen bieten dabei entscheidende Ansätze für die Heranführung an Technik und die pädagogisch-didaktische Konzeption angemessener Bildungs- und Informationsangebote.
URL: https://doi.org/10.48693/529
https://osnadocs.ub.uni-osnabrueck.de/handle/ds-2024031311042
Schlagworte: Gesundheitskompetenz; ältere Menschen; Pflegewissenschaft; Nursing informatics; competencies; Techniknutzung; Gesundheitsinformation; Bildungsmanagement; Gesundheitsförderung
Erscheinungsdatum: 13-Mär-2024
Lizenzbezeichnung: Attribution-NonCommercial-ShareAlike 3.0 Germany
URL der Lizenz: http://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/3.0/de/
Publikationstyp: Dissertation oder Habilitation [doctoralThesis]
Enthalten in den Sammlungen:FB08 - E-Dissertationen

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